Der Kampf geht weiter! – Freiheit für alle politischen Langzeitgefangenen!

Mehrere tausend Aktivisten der linken Bewegung sitzen weltweit in den Knästen. Der Staat reagiert mit aller Härte auf die politischen Gefangenen, welche ihre politische Identität bewahrt haben und sich weiter der linken und revolutionären Bewegung zugehörig fühlen. Die unbezwingbare Haltung dieser politischen Gefangenen macht sie für die bürgerliche Gesellschaft zu einer Gefahr. Auch weil sie weiterhin zu ihren Zielen stehen und nicht kleinbeigeben, bleiben sie inhaftiert. Manche von ihnen sind innerhalb der linken Bewegung in Vergessenheit geraten, ihre politischen Strukturen haben sich zum Teil aufgelöst, trotzdem kämpfen sie immer noch für eine Perspektive jenseits des Kapitalismus. Sie dürfen als Teil unserer linken Bewegung nicht vergessen werden und wir müssen uns konsequent für Freiheit einsetzen.
Die Rote Hilfe Ortsgruppen Berlin und Königs Wusterhausen unterstützen deshalb die Kampagne der Secours Rouge International für die Freiheit von politischen Gefangenen, die bereits über ein Jahrzehnt im Knast sitzen und keine Perspektive haben, die nächsten Jahre entlassen zu werden. Als Beispiel für die zahlreichen Langzeitgefangenen werden im Folgenden sechs Gefangene dargestellt.

Mumia Abu-Jamal
Seit 27 Jahren sitzt der afroamerikanische Aktivist Mumia Abu-Jamal in den USA in der Todeszelle. Er wurde eingesperrt und verurteilt wegen Mord an einem Polizisten, denn er nicht begangen hat. Mumia kämpft seit seiner frühesten Jugend – damals als Pressesprecher der Black Panther Party in Pennsylvania– und bis heute als freier Journalist – gegen Rassismus, Polizeigewalt, Klassenherrschaft und Krieg. Infos unter www.mumia-hoerbuch.de

Marco Carmenisch
Seit 19 Jahren sitzt der Öko-Anarchist in Gefängnissen in Italien und der Schweiz. Verurteilt wurde er, weil er im Rahmen der Anti-AKW-Bewegung der 80er Jahre, militante Aktionen durchgeführt haben soll. Desweiteren wurde ihm vorgeworfen auf der Flucht 1980 einen Grenzpolizisten erschossen zu haben. Im Knast führte er seine politische Aktivität fort und beteiligte sich an mehreren Hungerstreiks für die Verbesserung der Situation der politischen Gefangenen. Infos unter: www.rhi-sri.org

Georges Ibrahim Abdallah
Seit 26 Jahren sitzt der libanesische kommunistische Aktivist im Knast in Frankreich. Angeklagt wurde er wegen Besitz von gefälschten Papieren. Aufgrund von amerikanischem und israelischem Druck wurde er zu lebenslänglich (in Frankreich für 15 Jahre) verurteilt, mit der Begründung die Fraction Armees Revolutionnaires Libanasis (FARL) gegründet zu haben und bei der Planung von militanten Aktionen beteiligt gewesen zu sein. Er setzt sich bis heute für eine sozialistische Perspektive im Nahen Osten ein. Seit 9 Jahren ist seine Haftstrafe abgelaufen, trotzdem ist er nicht freigekommen. Infos unter: www.liberonsgeorges.over-blog.com

Muhabbet Kurt
Seit 12 Jahren sitzt die kommunistische Aktivistin im Knast in der Türkei. In einem 11-jährigen Prozess wurde sie zu lebenslänglich verurteilt, mit dem Vorwurf der Beteiligung der Besetzung eines Radios in Istanbul und einem Schusswechsels mit der Polizei. 1998 wurde sie als „Mitglied der MLKP“ verhaftet und in der Haft vergewaltigt. Sie stand zu ihrer kommunistischen Überzeugung und spielte eine zentrale Rolle bei der Kampagne von Gefangenen gegen die Folter in Form von Vergewaltigung. Infos unter: www.mlkp.info

Xaime Simon Quintela „Moreno“
Xaime Simón Quintela ist seit 25 Jahren im Gefängnis. Er wurde 1960 in Vigo geboren und hat die Hälfte seines Lebens in Gefängnissen verbracht. Er engagierte sich zunächst im gewerkschaftlichen Kampf und für die Freiheit der politischen Gefangenen. 1984 wurde er ein Militanter der 1975 gegründeten GRAPO (Gruppen des antifaschistischen Widerstands des 1. Oktober). Er wurde 1985 verhaftet und hätte 2006 freigelassen werden sollen. Infos unter: www.rhi-sri.org und http://www.presos.org.es/index.php

Leonard Peltier
Seit 34 Jahren sitzt der indianische Aktivist im Knast in den USA. Er beteiligte sich bei der militanten Bürgerrechtsbewegung American Indian Movement, welche sich für die Rechte, der in den US-Reservaten lebenden Indianer, einsetzt. Nach einer Schießerei mit FBI-Agenten in einem Reservat im Jahre 1975, wurde er zu zweimal lebenslänglich verurteilt. Leonard Peltier gilt als Symbolfigur des indianischen Widerstandes in der Gegenwart. Infos unter: www.aimovement.org