Bericht: Veranstaltung „100 Jahre Rote Hilfe – wir feiern 100 Jahre Solidarität“

Am 19.03.2022 feierten wir mit unserer abendlichen Veranstaltung 100 Jahre Rote Hilfe und würdigten gleichzeitig den Tag des politischen Gefangenen mit etwa 40 Leuten in Zeuthen.

Wir hatten Dr. Nick Brauns als bekannten und sicherlich ausgewiesenen Kenner der historischen Roten Hilfe eingeladen, der einen spannenden Vortrag über die hundertjährige Geschichte vorstellte und dabei vor allem die Entwicklungen und damaligen Herausforderungen hin zur Gründung der damaligen Roten Hilfe Deutschlands (RHD) in den Fokus rückte.

Der spannende und detailreiche Vortrag wurde kulturell begleitet durch Gedichte von Erich Mühsam, die er in verschiedenen Phasen seines Lebens geschrieben hatte. An Aktualität haben aber so viele seine Reime aber bis heute nichts eingebüßt haben.

Der Abend klang aus bei leckerem veganen Essen und interessanten Gesprächen.

Wir bedanken uns bei Dr. Nick Brauns, unserem Genossen, der die Gedichte vortrug, und natürlich bei unserem Koch für das tolle Essen.

Samstag, 19.03.2022 / 18:00 Uhr – Veranstaltung „100 Jahre Rote Hilfe – wir feiern 100 Jahre organisierte Solidarität!“

Wir wollen den diesjährigen 18. März, den Tag des politischen Gefangenen, zum Anlass nehmen, um diesen Tag dieses Mal in einem feierlichen Rahmen zu begehen – und damit die Kontinuität von Solidarität und organisierter Antirepressionsarbeit zu stärken! Wir laden Euch dafür zu unserer Veranstaltung am 19. März 2022 um 18 Uhr in das Bürgerhaus Zeuthen ein.

Warum? Vor 100 Jahren wurde die Internationale Rote Hilfe zur Koordinierung der nationalen Solidaritätsstrukturen und zur länderübergreifenden Unterstützung von klassenkämpferischen Verfolgten und Gefangenen und deren Angehörigen gegründet. Der Historiker Dr. Nick Brauns wird uns aus diesem Anlass mit in die frühen 1920er Jahre nehmen und die Entwicklungen hin zur Schaffung linker Schutz- und Solidaritätsstrukturen bis zur Gründung der damaligen Roten Hilfe Deutschlands (RHD) skizzieren. Darüber hinaus werden viele interessante und vielleicht auch weniger bekannte Details und Hintergründe vorgestellt. Nicht zuletzt soll der Blick in die Geschichte auch ein Beitrag zu den aktuellen Kämpfen, Entwicklungen und Fragestellungen der heutigen Solidaritätsarbeit und der Roten Hilfe e.V. sein.

Es wird fantastisches veganes Essen sowie Getränke – gegen Solispende – geben. Wir sammeln für das 129a-Verfahren gegen Lina und andere Antifaschist*innen. Wir freuen uns auf Euer Kommen und zahlreiche Spenden.

Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation sind wir bei den Teilnehmern begrenzt – bitte gebt uns Bescheid ob und mit wie vielen Menschen ihr kommen wollt! Schreibt uns per Mail an kw@rote-hilfe.de oder wendet euch an vertraute Aktive unserer Ortsgruppe.

Samstag | 19. März 2022 | 18:00 Uhr
Bürgerhaus | Goethestraße 26B | 15738 Zeuthen

Veranstaltet von der Roten Hilfe e.V. Ortsgruppe Königs Wusterhausen und dem Hans Litten-Archiv e.V.

Dokumentiert: Bericht zur antifaschistischen Wanderung durch Eichwalde/Schulzendorf

 – gefunden auf Indymedia

Bei mildem und recht sonnigen Herbstwetter startete am Samstag, den 23.10., um kurz nach 11 Uhr die – inhaltlich zweite – antifaschistische Wanderung im Raum Königs Wusterhausen. Am Treffpunkt S-Bahnhof Eichwalde hatten sich fast 40 Interessierte und Aktivist*innen zusammengefunden und folgten damit einem Aufruf des Antifa Stammtischs Königs Wusterhausen, der Roten Hilfe e.V. OG Königs Wusterhausen, dem Jugendverband `solid ìm LDS, der VVN-BdA LDS, der Proletarischen Jugend und der Naturfreunde Brandenburg.

Nach einer Wanderstrecke vom Eichwalder Bahnhof nach Schulzendorf gab es eine erste Station an der Paarmannstrasse, die nach dem Widerstandskämpfer Willi Paarmann benannt ist. In einem Beitrag wurde das Wirken und der Kampf des Schulzendorfers gewürdigt. Ebenfalls informierte Irmela Mensah-Schramm (https://de.wikipedia.org/wiki/Irmela_Mensah-Schramm) über ihren mittlerweile abgeschlossenen Prozess mit dem lokalen Nazi Frank Knuffke (Seine Werkstatt befindet sich unweit des Eichwalder Bahnhofs). Danach ging es weiter zu der nach Arthur Illgen benannten Illgenstraße. Auch hier informierte ein Beitrag über den Schulzendorfer Antifaschisten.

Am antifaschistischen Denkmal an der Schulzendorfer Mehrzweckhalle folgten Informationen zur damaligen Roten Hilfe Deutschlands in Schulzendorf, dem antifaschistischen Kampf der RHD-Mitglieder und deren Schicksal nach der sogenannten Machtergreifung der Faschist*innen. Trotz das Verhaltens einiger Teilnehmer eines parallel statfindenen Sportturniers, die sich mindestens rechtsoffen präsentierten und immer wieder durch laute Gespräche und eigene Musik auf sich aufmerksam wollten, konnten zum Abschluss Blumen niederlegt und die antifaschistische Veranstaltung kämpferisch weiter durchgeführt werden.

An einer weiteren Station in der Rosa-Luxemburg-Straße wurden die Auswirkungen der nationalsozialistischen Wohnungspolitik und die Eigenheim-Entwicklung in Schulzendorf nach 1933 thematisiert. Wieder an den Bahngleisen in Eichwalde angelangt, ging ein darauf folgender Redebeitrag auf das Schicksal vieler hunderter Zwangsarbeiter*innen in Eichwalde während des 2. Weltkrieges ein. Viele der Zwangsarbeiter*innen mussten in den Produktionsbetrieben wie der Eichwalder Großtischlerei aber auch in vielen kleinen Betrieben arbeiten und lebten entrechtet, zusammengepfercht und oft unter katrastophalen hygienischen Bedingungen in vielen kleineren Lagern im Ort.

Am Ende der Wanderung am S-Bahnhof Eichwalde wurde abschließend über die Repression gegen fortschrittliche und linke Aktivist*innen wie dem 129-Verfahren gegen Cem und der Polizeigewalt gegen die Räumung des Köpi-Wagenplatzes in Berlin berichtet und kämpferisch gefordert, die eigenen Kämpfe immer im Zusammenhang mit den historischen Kämpfen zu führen.

Die Wanderung endete um ca. 14 Uhr. Weitere antifaschistische Wanderungen, etwa auf der anderen, östlichen Seite Eichwaldes und Zeuthens, sind für das nächste Jahr geplant.

Zweite antifaschistische Wanderung, 23.10.2021 – Weitere Informationen & Zeitplan

Samstag, 23.10.2021, 11 Uhr Bahnhof Eichwalde (Westseite)

Die zweite antifaschistische Wanderung führt uns dieses Mal durch den – westlich der Eisenbahn-Strecke gelegenen – Teil Eichwaldes und vor allem durch den Nachbarort Schulzendorf.

Wir starten am S-Bahnhof und wollen auf unserer Tour über, ehemals in Schulzendorf wohnende, standhafte linke Aktivist*innen während der Nazi-Zeit berichten, die auch während des Krieges in größter Illegalität und unter höchstem Risiko antifaschistischen Widerstand leisteten. Willi Paarmann, nach dem auch die Paarmannstraße benannt ist, wird in einer der ersten Stationen gewürdigt. In einem zweiten Stopp in der Illgenstraße werden wir dann über Arthur Illgen berichten. Weiter in Schulzendorf ist unser nächster Punkt der Gedenkstein für die getöteten Antifaschist*innen. An dieser Stelle wollen wir natürlich über andere ortliche antifaschistische Kämpfer*innen und die damalige Rote Hilfe Deutschlands informieren und den Ermordeten gedenken. Weiter geht es zurück zum Eichwalder Teil nahe den S-Bahngleisen. Die Heinrich-Heine-Allee soll Anlass sein, um auf das Schicksal der Zwangsarbeiter*innen in Eichwalde während der NS-Zeit aufmerksam zu machen und einen Ausblick auf eine angedachte weitere Wanderung durch die Ost-Seite Eichwaldes und Zeuthens zu geben. Am Ende werden wir wieder am S-Bahnhof ankommen.

Hier der grobe Zeitplan, wenn ihr zu einzelnen Stationen dazu stoßen wollt (alle Zeitangaben sind ca.-Angaben):

11.30 Uhr – Start S-Bhf Eichwalde
11.50 Uhr – Paarmannstr. / R-Breitscheid-Str – Antifaschist Willi Paarmann und die illegale Arbeit mit der Anton-Saefkow-Gruppe
12.15 Uhr – Illgenstr / Ernst-Thälmann-Str – Arthur Illgen, die KPD und die Herbert-Baum-Gruppe
12.30 Uhr – Gedenkstein (Mehrzweckhalle) – Margarethe Fink, Max John und die Rote Hilfe Deutschlands in Schulzendorf
13.15 Uhr – Rosa-Luxemburg-Str / Hans-Sachs-Str. – Profiteure des NS-Systems & Aktuelles Thema
13.40 Uhr – Heinrich-Heine-Allee / Stadionstr. – Vergessene Geschichte? Zwangsarbeiter*innen in Eichwalde während der Nazi-Herrschaft
14.00 Uhr – Ende am Bahnhof

Sonntag, 06.06.2021, 11:00 Uhr, Antifaschistische Wanderung Teil Zwei

In Gedenken an den antifaschistischen Widerstand, die Opfer des Faschismus und Repression findet am 06.06.2021 eine Wanderung durch Königs-Wusterhausen statt. 

Diese startet um 11:00 Uhr am Bahnhofsvorplatz.

Die Wanderung führt an sechs Orten vorbei, an denen Redebeiträge stattfinden mit historischem Bezug in Königs-Wusterhausen. 

Brunnenplatz

Hier befinden sich einige Stolpersteine, Schicksale sollen hier stellvertretend für das Leid im Faschismus vorgetragen, im Anschluss die Stolpersteine gereinigt und eine Gedenkminute abgehalten werden.

Festwiese:

In der Nähe befand sich die Kreisleitung der FDJ. Wie entstand diese? Welches antifaschistische Engagement gab es ihrerseits? Auch möchten wir die Repression gegenüber der heutigen FDJ am 10. Januar 2021 auf der Liebknecht- Luxemburg Demonstration in Berlin kritisieren. Dies geschieht in 2 Redebeiträgen.

Funkerberg:

Auf dem Funkerberg beschäftigte sich das Militär bereits früh mit Aufklärung durch Luftfahrzeuge und Techniken zur Nachrichtenübermittlung. Die stationierten Freikorps erschossen am 20. März 1920 6 Arbeiter und verwundeten zahlreiche weitere. Viele Gefangene wurde in die Kaserne auf dem Mühlberg verschleppt.

Denkmal der Verfolgten des Naziregimes:

An dieser Stelle stand das ehemalige Offiziershaus mit Folterkeller. Hier wird es einen themenbezogenen Redebeitrag zur Historie des Ortes geben

Vor dem Amtsgericht Königs Wusterhausen:

In einer Rede zur Roten Hilfe Deutschlands wird hier auf Verfolgung, Repression und Inhaftierung von Antifaschist*innen unter dem Regime der Nationalsozialist*innen ab 1933 eingegangen

Ecke Kirchsteig/ Storkower Straße:

Hier erfolgen Worte des Anmelders. Anschließend möchten wir zusammen zur Gedenktafel des KZ-Außenlagers gehen um eine örtlich bezogene Rede zu hören und zu gedenken.

 

EA:0175 73 89 524

Aufruf zur Prozessbeobachtung: Dienstag, 04.05.2021 um 14:30 Uhr – Solidarität mit Irmela Mensah-Schramm

Ein weiteres Mal möchte das KWer Amtsgericht nun die Aktivistin für Menschenrechte, Irmela Mensah-Schramm, zu einem Prozesstermin vorladen!

Auch dieses Mal werden wir im und vor dem Gericht präsent sein und ein starkes Zeichen der Solidarität an sie und alle anderen kriminalisierten Antifaschist*innen senden. Es wird ihr vorgeworfen, den NPD Kader Frank Knuffke durch zeigen des Mittelfingers beleidigt zu haben.

Weitere Informationen zu Irmela findet ihr hier!

Seid solidarisch und kommt alle zur Prozessbeobachtung!

Dienstag, 04.05.2021, 14:30 Uhr [Treffpunkt 14:00 Uhr]
Amtsgericht Königs Wusterhausen,
Schloßplatz 4, 15711 Königs Wusterhausen

(Informiert euch über die aktuellen Corona-Maßnahmen, vor allem hinsichtlich etwaiger Anmeldungen im Gericht usw.)

Dokumentiert: Personalausweis neu beantragen, jetzt!

** gefunden bei der Roten Hilfe e.V. Ortsgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen **

 

Ab dem 02.08.2021 werden verpflichtend beim Beantragen eines Personalausweises Abdrücke beider Zeigefinger auf dem Chip des Ausweises gespeichert.

Diese werden vorerst noch nicht zentral gespeichert. Dennoch bedeutet dies, dass ab August der Zugriff auf den Personalausweis genügt, um an unsere Fingerabdrücke zu gelangen.

Es ist nicht auszuschließen, dass bereits vorher Fingerabdruckdaten von Aktiven an Überwachungsbehörden weitergegeben werden.

Wir alle hinterlassen überall und dauernd Fingerabdrücke. Man kann sich leicht vorstellen, wie der Staat dies zur Begründung für weitere Ermittlungen heranziehen wird und auch welche Überwachungsmöglichkeiten sich hieraus ergeben. In der Vergangenheit hat sich mit jedem neuen Datensammelparagraphen gezeigt, dass überall, wo der Staat Daten erhebt, diese Daten Begehrlichkeiten von Überwachungsbehörden wecken. Selbst wenn der direkte Zugriff von Polizei und Geheimdiensten vorerst ausgeschlossen ist, wird erfahrungsgemäß einige Jahre später die Gesetzeslage so verschärft, dass Behörden Zugriff auf diese Daten erhalten und sie aktiv nutzen können.

Deshalb: Lasst euch schnellst möglich einen Termin beim zuständigen Amt geben!

Wenn ihr vor August einen neuen Personalausweis beantragt, könnt ihr der Pflicht für einige Jahre entgehen. Bei den Einwohnermeldeämtern muss sich aktuell auf Wartezeiten für einen Termin von 2-3 Monaten eingestellt werden. Es bleibt also keine Zeit zu verlieren!

Lasst uns dem Staat nicht unsere Daten schenken! Die Geschichte wiederholt sich:

Biometrische Ausweisfotos, die anfangs auch nur zur Authentifikation der Ausweise dienen sollten, werden mittlerweile bei gesichtserkennenden Kameras eingesetzt!

Berichtet euren Genoss*innen und Freund*innen davon!

Bleibt hartnäckig, bis sie sich um eine Neubeantragung kümmern!

Gebt dem Staat keine Gelegenheiten, unsere Strukturen auszuspähen und zu kriminalisieren!

Dokumentiert: Bericht zur antifaschistischen Wanderung in KW

– Gefunden auf Indymedia 

Am Samstag, den 13.03.2021, fand in Königs Wusterhausen die – nach juristischen Auseinandersetzungen mit der Versammlungsbehörde am Ende doch genehmigte – antifaschistische Wanderung in Gedenken an Repression, Widerstand und Opfer statt.

Aufgrund der Hinhalte- und Abwürgetaktik der Polizei in Königs Wusterhausen und einem Ablehnungsbescheid in letzter Minute, hatte die Vorbereitungsgruppe dagegen Beschwerde eingerichtet. Hier geht es zur Stellungnahme: https://rotehilfekw.blackblogs.org/2021/03/12/stellungnahme-zur-antifasc….

Leider war es zeitlich nicht mehr machbar, weitere Beschwerden gegen die Auflagen zu führen. Daher blieb die Forderung der Versammlungsbehörden nach einer Begrenzung auf 30 Teilnehmer*innen. Trotz schlechten Wetters hatten sich am Ende aber doch ca. 60 Teilnehmer*innen am Startpunkt eingefunden. Es gab Beiträge zum ehemaligen KZ-Außenlager, zum ehemaligen Amtsgerichts-Gefängnis & zur Roten Hilfe Deutschlands (RHD) in der Region sowie zu weiteren Opfern des Faschismus vor dem VdN-Mahnmal in Königs Wusterhausen.

Aufgrund von technischen Problemen musste die Wanderung ab dem vierten Punkt der Wanderung leider verkürzt und ohne weitere Redebeiträge zu Ende geführt werden. Eine Folge-Wanderung, an der die anderen Punkte nach geholt werden ist, ist aber in Planung.